Details
Kategorie
Wohnen
Status
In Realisierung
Baustart
Frühjahr 2022
Team
Robert Huebser (Projektleitung), Albara Arab, Sabine Gubi, Alice Steinmetz, Mark Steinmetz
Ort
1090 Wien, Österreich
Visualisierung
Auftraggeber
Projektwebseite
JOSEPH: Urbanes Wohnen am Franz-Josefs-Bahnhof
Mit der umfassenden Revitalisierung des Franz-Josefs-Bahnhof-Areals im 9. Wiener Gemeindebezirk entsteht auf einer Fläche von 2,4 Hektar ein visionäres Stadtteilzentrum, das neue Maßstäbe in Stadtplanung und architektonischer Integration setzt.
Das neue Althan Quartier verbindet urbanen Lebensraum mit vielseitigen Angeboten für Arbeit, Wohnen und Freizeit und schafft so einen neuen dynamischen Identifikationsort im Herzen Wiens. Durch die kluge Verbindung von Bestand und Innovation entstehen hier Büroflächen, Co-Working-Spaces, Gastronomie, Einzelhandel, ein Hotel sowie hochwertige Wohnungen. Sein innovatives Nutzungskonzept macht das Althan Quartier zu einem Vorzeigemodell für nachhaltige und lebenswerte Stadtraumgestaltung.
Im Osten, an der Nordbergstraße, befindet sich das Wohnensemble JOSEPH. Es zeichnet sich durch eine durchdachte Architektur aus, die sich harmonisch in die historische Umgebung einfügt. Der Baukörper gliedert sich in drei markante Bereiche: einen riegelförmigen nördlichen Teil, den südlichen Teil des Baukörpers als quadratischen Hochpunkt und attraktiven Freiraum auf der Rückseite.
Insgesamt entstehen 107 Wohnungen, alle mit Balkonen, Loggien oder Terrassen. Die Bewohnerinnen und Bewohner profitieren von großzügigen Freiflächen, darunter spektakuläre Dachterrassen mit einem 270-Grad-Panoramablick über Wien, Wienerwald, Prater und Kahlenberg.
Der riegelförmige nördliche Bauteil mit acht Obergeschossen wird gegliedert durch eine rhythmisierte Anordnung von Balkonen, wobei jeweils zwei Geschosse dem selbem Rhythmus folgen. Die Balkone sind jeweils durch ein seitliches Sichtschutzelement zum Nachbarn hin abgeschirmt, welches den Balkonen eine prägnante L-Form in der Ansicht verleiht. Dies schafft nicht nur Privatsphäre, sondern auch ein abwechslungsreiches Fassadenbild.
Der südliche Teil des Gebäudes formt mit zwölf Obergeschossen einen eleganten Hochpunkt, der in gestaffelten Stufen nach oben zurückversetzt ist. Er tritt in seinem oberen Teil also in der Straßenflucht optisch zurück, und unterstreicht so die stadtgestalterisch bedeutende Schnittstelle zum „Superblock“ des Franz-Josef-Bahnhofs.
Auf der Rückseite des Wohnensembles gibt es Zugänge zum großzügigen Innenhof, der eine Verbindung zu den Nachbarprojekten Francis, Hotel und zur Parkgarage herstellt. Ein Kinderspielplatz, Bepflanzungen und Sitzmöglichkeiten unterteilen den Bereich in verschiedene Zonen. Drei großzügige Freitreppen zwischen Francis, dem Wohnturm und dem Riegel schaffen eine direkte Verbindung zur Plaza und verkürzen den Durchgang zu Hotel, Parkhaus und Althanstraße. So bilden diese neuen Durchwegungen eine wichtige Brücke zwischen den Stadtteilen Spittelau und Lichtental.
JOSEPH vereint moderne Architektur mit funktionalen Lösungen: die Kelleraußenwände wurden aus dem Bestand des angrenzenden AQ1 Francis übernommen wurden, das Fundament als fertige Baugrube erhalten und der Neubau darauf errichtet.
Eine baurechtliche Besonderheit erlaubt es, den südlichen Teil des Grundstücks mit bis zu 43 Metern Höhe zu bebauen, während der nördliche Teil auf 28 Meter begrenzt ist. Diese Gegebenheiten spiegeln sich in der Architektur wider: der Wohnturm im Süden nutzt die volle Höhe aus, während der flache Riegel im Norden das Gesamtbild ausbalanciert. Optisch wirken beide Baukörper unabhängig, sind jedoch im Untergeschoss durch funktionale Bereiche wie Garage und Fahrradabstellplätze miteinander verbunden.
Der Turm dient als harmonischer Übergang zwischen dem großformatigen Francis-Superblock und den niedrigeren Gründerzeitbauten der näheren Umgebung. Durch seine Rückstaffelung zur Straße fügt er sich straßenseitig harmonisch in den städtebaulichen Kontext ein. Rückseitig kragt das Gebäude raumnutzend über den Innenhof aus. Die Balkone greifen optisch das charakteristische Horizontalmuster von Francis auf, um einen fließenden Übergang zu schaffen, der sich im Riegel auflöst.