Details
Kategorien
Wettbewerb, Wohnen
Ideenwettbewerb
2023, 1. Platz
Team
Stefan Fussenegger, Sabine Gubi, Peter Klinec, Stefan Schubert, Philippa Weichenberger, Romina Wagner
Ort
1210 Wien, Österreich
Visualisierung
Stefan Laub
Status
In Planung
Städtebauliches Konzept
Unser Beitrag zum Ideenwettbewerb nimmt die Bedingungen als Rahmenstruktur auf, und lässt ein Dorf entstehen, das einerseits ein hohes Maß an eigener Identität erzeugt, aber auch stark mit dem Umfeld kommuniziert. Die BewohnerInnen sollen spüren können, dass sie hier zuhause sind und sich in der Dorfgemeinschaft entsprechend wohlfühlen.
Dies schaffen wir durch eine Bebauungsstruktur, die markant, aber maßstäblich bleibt. Lineare und winkelförmige, im Dachbereich abgetreppte Einzelbaukörper werden so zueinander konfiguriert, dass sie zusammenhängende Platz- bzw. Hofbildungen erzeugen.
Entlang der A22 und der Bahnstrecke werden die Baukörper so gestaltet, dass sie Bezug auf die Lärmentwicklung nehmen, ohne eine „Rückseite“ zu erzeugen. Die großzügige Begrünung dieser Fassade unterstützt die Wertigkeit dieser markanten Bebauungslinie.
Der Übergang zum Kleingartensiedlungsgebiet im Süden wird durch einen neugestalteten „Anger“, eine verkehrsberuhigte lineare Vorzone gebildet. Hier finden vielfältige Nutzungen statt, von der beide Seiten profitieren, Begegnungen werden niederschwellig ermöglicht und Nachbarschaften gebildet.
Entwurfskonzept
Basierend auf dem Städtebau wird eine räumlich-modulare Struktur entwickelt. Als Grundlage dafür dient ein stringentes Achsraster von 3,35 Metern, welches sich ausnahmslos durch die gesamte Bebauung zieht. Eine von der Bauweise losgelöste Matrix entsteht, ohne die mögliche Vielfalt der Architektursprache zu beeinträchtigen.
Aufbauend auf der Matrix werden die Wohnungen und sonstigen Nutzungen entwickelt. Die Spiegelbarkeit der Wohnungen erzeugt Vielfalt in der Architektur ohne wirtschaftliche Beeinträchtigung. Durch die nachhaltige Organisationsform der Achsmatrix kann der Wohnungsmix leicht angepasst werden. Auch Zusammenlegbarkeit bzw. Trennbarkeit sind möglich.
Freiraumnutzung
Das Gestaltungsleitbild folgt dem vernetzenden Gedanken. Entlang des Angers finden sich aktive Nutzungsformen für Groß und Klein: Tischtennis, Workout, Petanque, Schach oder freies Spiel im Straßenraum. Die freie Mitte zwischen Gemeinschaftsraum und Townhouses bietet Platz für Quartierfeste oder Flohmärkte.
Kinderspielmöglichkeiten sind über das gesamte Gebiet verteilt, ob in den Nachbarschaftshöfen mit unterschiedlichen Schwerpunktthemen für die Kleineren, entlang des Flanierweges oder in der Mitte des Quartiers im Wäldchen am Spielberg – hier gilt das Motto: Kinder sollen gefahrenlos allein in den labyrinthartigen Strukturen des Freiraumes auf Entdeckungsreise gehen können.
Gemeinsam Garteln verbindet: im großem terrassierten Community Garden kann, wer möchte, sein eigenes Gemüse anbauen, in den Gewächshäuser wird die Erntesaison verlängert.
Sitzmöglichkeiten in Höfen, an Wegen und Eingängen laden zum kleinen Plausch ein oder dienen als wichtiger Zwischenstopp für Gehbehinderte. Am Rande des Parkbandes können Hunde frei auf der Wiese herumtollen.
Besondere Orte sind die grünen Dachgärten. Berankte Pergolen mit Photovoltaikelementen bieten Schatten und Regenschutz, freie Holzdecks laden zum geschützten Sonnenbaden. Der größte zusammenhängende Dachgarten ist quartiersoffen. Auf dem Dach kann die Sauna besucht werden oder es kann für besondere Anlässe oder Feiern die Open Kitchen angemietet werden.Hohe Priorität im Freiraum hat der geringe Versiegelungsgrad und damit einhergehend mehr Raum für Grün. Neben dem angenehmen Wohnumfeld tragen die großen Grünflächen durch Verdunstungskälte zur schnellen Abkühlung im Sommer bei.