Village im Dritten BF 10

VID

Details

Wettbewerb

2020

Ort

1030 Wien, Österreich

Team

Stefan Schubert, Marian Stiedl, Marina Urosevic,
Elena Vinogradova-Zwander

Visualisierung

Stefan Laub

Projektwebseite

villageimdritten.at

 

Auf einer Astgabel im Baum sitzen und durch die Krone hindurch den Himmel und die Sonne erblicken …

 

Dieses Gefühl ist zur Leitidee geworden, inspiriert durch Aufgabenstellung und Ort. Unser größter Anspruch an das Wettbewerbsprojekt: den Anteil an begrünten Böden, Fassaden und Dächern zu maximieren, um die Wohn- und Lebensqualität für das gesamte Quartier zu verbessern.

Das Gebäude ist klar strukturell geschichtet, bei gleichzeitiger Verflechtung der Funktionen und einem unverwechselbaren Äußeren. Beginnend mit der eingeschossigen Garage im UG, der Gebäudesockel ab dem EG dient der Gliederung in stadtnahe, öffentlichkeitswirksame Bereiche und bildet eine Zäsur zu den darüber befindlichen Wohngeschossen.

Zwei Hauseingänge erschließen das Gebäude und die Wohngeschosse über großzügige Foyers. Im Bereich dieser Zugänge befinden sich auch Gemeinschaftsräume, die Waschküche in transparenter Verbindung dazu, die ebenerdig angelegten großen Kinderwagen- und Fahrradräume.

Ein Krisenzentrum der MA11 ist an der Nordwest- Ecke vorgesehen. Diese Nutzung ist gut von außen sichtbar und erreichbar. Funktionell getrennt sind die Betreuungseinheiten, bestehend aus den Aufenthalts- und Zimmerbereichen. Diese sind besonders geschützt situiert und in den begrünten Hof mit vorgelagertem Eigengarten hin ausgerichtet.

Das Museum „Hedy Lamarr“ als Teil des Jüdischen Museums Wien, war geplant als umfassende biografische Ausstellung über Hedy Lamarr, Schauspielerin und visionäre Erfinderin. Die dafür vorgesehenen Räumlichkeiten erstrecken sich loftartig zweigeschossig, vom Eingang an der Gebäudeecke mit zugehörigem Café.

Die „Foodcoop“ als innovative Einrichtung der Sozialbau für die Versorgung der HausbewohnerInnen mit landwirtschaftlichen Produkten, wird im nordwestlichen Eckbereich vorgesehen. Unmittelbar daneben findet sich die Gemeinschaftsküche.

Sonderwohnformen wie „Wohnen und Arbeiten“ und „Wohnungen für Alleinerziehende“ sind durch die Flexibilität der Wohnungsgrundrisse nachhaltig gut anpassbar. Eine weitere Sonderwohnform stellen die Townhäuser als besonders familientauglicher Smarttyp im Erdgeschoss hofseitig dar. Sie werden autark über den Eigengarten erschlossen.

Alle Wohnungen in den Obergeschossen verfügen über weit auskragende Balkone, viele der Wohnungen erhalten zwei Freiräume.
Die modulare Anordnung der Balkone zeichnet sich an der Fassade durch ein schachbrettartiges Muster ab. Dieses wird gebildet durch die konsequente Anordnung von Pflanztrögen mit eingeschossigen Rankhilfen, welche durch den geschossweisen Versatz jeweils zweigeschossige Freiraum-Situationen mit sich bringen. Dies bedeutet zum einen aktiven und passiven Sichtschutz, zum anderen jahreszeitlich wirksamen Sonnenschutz. Dazu kommt die positive Auswirkung auf das Mikroklima und die Wirkung als Staubfilter.

Im 7. und 8. Geschoss gibt es Gemeinschaftsterrassen. Die aus der versetzten Anordnung der Balkone entstehende schachbrettartige Struktur der Rankbegrünung wird hier konsequent in eine Pergolakonstruktion übergeführt. Dies ermöglicht schattiges Verweilen und ergänzt das vielfältige Freiraumangebot. Eine Küche, große Außentische sowie ein Grillplatz fördern Gemeinschaftsbildungen. Hochbeete und Naschgarten runden Angebot und Vielfalt ab.
Die beiden östlich ausgerichteten Fassaden erhalten jeweils bodengebundene Fassadenbegrünungen auf Rankhilfen, welche direkt an die Fassaden angebracht werden.

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